Neugierig erkundeten acht Heckrinder am 4. Mai 2018 ihr neues Zuhause auf der Fläche des ehemaligen Militärgeländes bei Aschaffenburg. Die fast mannshohen schwarzen Tiere, die nahezu ein Abbild des ausgestorbenen Auerochsen sind, leisten ab sofort der stattlichen Herde Przewalski-Pferde Gesellschaft. Diese bewohnen seit 2016 ein rund 60 Hektar großes Areal und pflegen die offenen Grasflächen. Zahlreiche weitere seltene Tier- und Pflanzenarten haben sich seitdem hier angesiedelt.
Um dieses faszinierende Naturerlebnis möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, haben sich Bahn und Kooperationspartner auf Landes- und Bundesebene zusammengeschlossen und den Erlebnispfad „Nationales Naturerbe Aschaffenburg“ entwickelt, der jetzt offiziell eröffnet wurde.
Das Naturschutzgebiet entwickelte die DB Netz AG gemeinsam mit der BImA, der Regierung von Unterfranken und der Stadt Aschaffenburg im Zuge des Ausbaus der Strecke Hanau–Nantenbach als „Nationales Naturerbe“ weiter. Dieses umfasst national bedeutsame Naturschutzflächen des Bundes, die für künftige Generationen bewahrt werden sollen. Insgesamt 2,7 Millionen Euro wurden dafür investiert.
„Der Schutz von Natur und Umwelt ist eines der zentralen Anliegen bei der Umsetzung von Infrastrukturprojekten bei der Deutschen Bahn“, betont Gerd-Dietrich Bolte. „Der Erlebnispfad Nationales Naturerbe Aschaffenburg ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie man gemeinsam mit kompetenten Partnern einen Beitrag zur biologischen Vielfalt leistet und diese den Besuchern auf sehr anschauliche Art und Weise vermittelt. Dieses Konzept hat Vorbildcharakter auch für andere Bauprojekten der Deutschen Bahn.“
Der bundesweit einmalige Erlebnispfad führt auf etwa drei Kilometer Länge um die „wilde“ sprich naturbelassene Weide der Tiere herum. 15 Informationstafeln beschreiben Flora und Fauna vor Ort und geben Auskunft über die Entwicklung vom Militärgebiet zum „Nationalen Naturerbe“. Mit Smartphone ausgestattet, können Besucher über QR-Codes sogar Stimmen der hier lebenden Tiere hören. Einige Informationstafeln laden zudem insbesondere Kinder zum spielerischen Kennenlernen der Umgebung ein.