Neubau Deutschherrnbrücke: Deutsche Bahn präsentiert Pläne
Im Osten Frankfurts stehen die Arbeiten für das nächste große Bahnprojekt an. Die Deutsche Bahn (DB) erneuert sowohl den denkmalgeschützten Deutschherrnbrückenzug nahe der EZB als auch den anschließenden Schlachthofbrückenzug zwischen Main und Südbahnhof. Beide Bauwerke sind bereits über 100 Jahre alt und sind nicht mehr instand zu setzen. Da die beiden Brückenzüge von hoher Bedeutung nicht nur für Frankfurt, sondern durch die zentrale Lage auch für den gesamtdeutschen Eisenbahnverkehr sind, plant die DB, neue zusätzliche Bauwerke neben den bestehenden Brücken zu errichten. Die vorhandenen Brücken sollen dabei so lange in Betrieb bleiben, bis die neuen Bauwerke fertiggestellt sind. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, den Bahnverkehr geringstmöglich zu beeinflussen. Nach Abschluss der Planung und des Planfeststellungsverfahrens ist der Baubeginn für die bestehenden Brückenbauwerke für 2029 vorgesehen.
Für den Neubau des betreffenden, rund 1,2 Kilometer langen Abschnitts benötigt die DB eine Logistikfläche in direkter Umgebung. Auf dieser werden die Brücken vormontiert und von dort aus zu ihren künftigen Standorten transportiert. Hierfür kommen die Mainwasen am Sachsenhäuser Mainufer als bestgeeignete Fläche in Betracht. Dies wiederum bedeutet, dass für die dort derzeit beheimateten Sportvereine ein neuer Standort gefunden werden muss. Hierzu sind die Stadt Frankfurt am Main und die DB im engen Austausch. Beiden Partnern ist es hierbei wichtig, dass der Trainings- und Spielbetrieb kontinuierlich weitergehen kann und die Vereine im gesamten Prozess eng eingebunden werden.
Angestrebt wird nach jetzigem Stand eine dauerhafte Verlegung der Sportanlagen an dem nahe gelegenen Kaiserlei, die durch die DB finanziert und gestaltet werden soll. Die Stadt Frankfurt am Main und die DB haben die Vereinsvorsitzenden und Übungsleiter der beiden betroffenen Sportvereine, SV 1894 Sachsenhausen e.V. und VfL Germania 1894 e.V. und den betroffenen Ortsbeirat gemeinsam über den aktuellen Sachstand informiert.
Mike Josef, Oberbürgermeister und Sportdezernent der Stadt Frankfurt am Main: „Wir haben bereits die Mittel für die Sanierung der Sportanlagen Mainwasen bereitgestellt und werden erste Maßnahmen im Bestand vor Ort realisieren. Gleichzeitig nehmen wir die Notwendigkeit zum Neubau zur Kenntnis. Wir wissen, dass die Bauarbeiten am Deutschherrnbrückenzug mit Auswirkungen für die Vereine verbunden sind. Mir ist es insbesondere als Sportdezernent wichtig, hier eine gemeinsame Lösung für die Vereine zu finden. Es muss sichergestellt werden, dass ein Standort für die Vereine entwickelt wird, der ihre Erfordernisse bestmöglich erfüllt. Dazu werden die Vereine eng in die Planungen eingebunden.“
Gerd-Dietrich Bolte, Leiter Infrastrukturprojekte Mitte, DB InfraGO AG: „Die Deutschherrnbrücke ist eine wichtige Verbindung im deutschen Eisenbahnnetz. Sie muss dringend erneuert werden. Gleichzeitig können wir diesen zentralen Schienenweg nicht mehrere Jahre lang sperren, ohne deutliche Auswirkungen im ganzen Bahnknoten Frankfurt und darüber hinaus zu erzeugen. Wir müssen die neue Brücke also parallel zum Bestand errichten. Dass wir mit diesen Bauarbeiten stark in den Alltag der Menschen im Frankfurter Osten, Niederrad und Sachsenhausen eingreifen müssen, ist uns bewusst. Umso dankbarer sind wir über die Unterstützung der Stadt, bei der Suche nach einer guten und für die Sportvereine akzeptablen Lösung.“
„Der Erhalt und die Modernisierung der Bahninfrastruktur in Frankfurt ist uns extrem wichtig, damit wir die Erreichbarkeit der Stadt auch in Zukunft sicherstellen – für alle Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt sowie bundesweit“, so Wolfgang Siefert, Mobilitätsdezernent der Stadt Frankfurt. „Deshalb freue ich mich, dass das Projekt vorankommt. Wir unterstützen die Deutsche Bahn dabei, eine zeitgemäße Bahninfrastruktur vor Ort zu planen, zu bauen und zu erhalten, um die Einführung des Deutschlandtakts zu ermöglichen. Denn 60 Prozent aller Fernzüge in Deutschland fahren über Frankfurt am Main.“ Selbstverständlich, so Siefert, muss eine sichere und komfortable Verbindung für Rad- und Fußgänger:innen im Bereich der Gerbermühlstraße sichergestellt werden, wenn die Sportanlagen an den Mainwasen Richtung Osten verlegt werden.
Um die erforderlichen bauvorbereitenden Arbeiten vorab durchführen zu können, soll die Verlagerung der Sportplätze deutlich vor Baubeginn erfolgen. Um einen nahtlosen Trainings- und Spielbetrieb sicherzustellen, soll der Umzug erst dann erfolgen, wenn die neuen Sportanlagen am neuen Standort erstellt sind.
Nach Beendigung der Arbeiten geht das Areal der Mainwasen wieder in Nutzung der Stadt Frankfurt über. In enger Zusammenarbeit werden die Stadt Frankfurt und die DB die Planungen vorantreiben und transparent über die weiteren Schritte informieren.
Zusätzliche Informationen zum Projekt finden Sie in dieser Präsentation: